Frankreich

Nordfrankreich – Parcours de l’Eau

Vom 1. bis 11. März 2019 – in Sturmtiefs auf Jungfernfahrt!

Welche Abenteuer wir auf unserer ersten Reise bestehen müssen, hätten wir vor unserer Fahrt nicht für möglich gehalten!

Anders als geplant fahren wir Anfang März 2019 nicht nach Südfrankreich, sondern unser erstes Reiseziel soll die Normandie sein. Der Calvados von Bernard Lebrec lockt, er ist uns seit unserem ersten Normandie-Besuch 2005 nie wieder aus dem Kopf gegangen 😘.

Statt in den sonnigen Süden zu fahren, lockt uns die Normandie mit Calvados von Monsieur Lebrec!

Jetzt wollen wir endlich wieder Englesquville besuchen. Damit entscheiden wir uns für eine sehr abenteuerliche und auch gefährliche Tour, wie sich später herausstellen wird. Unsere 11-tägige Fahrt führt uns einmal quer durch Nordfrankreich, über die belgischen Ardennen über das Haute-de-France an die Küste der Normandie, in die Regionen Pays-de-la-Loire, Centre-Val-de-Loire, Bourgogne Franche-Comté und zurück Richtung Heimat über das südliche Elsass.

März 2019 – die meisten Stürme seit 25 Jahren! 🌊🌧🌪⛈💨

Einen umgestürzten Baum aus dem Weg zu räumen war auf dieser gefährlichen Reise eine unserer leichtesten Übungen!

Wir finden treue Reisebegleiter in Form von gleich mehreren Sturmtiefs, die uns orkanartige Böen, umgestürzte Bäume und entfesselte Wasser in allen Aggregatzuständen bescheren.

  • Das Sturmtief ALEXANDER das ab Ende Februar/Anfang März über Westeuropa mit Sturm- und Orkanböen zog, brachte in Deutschland schon zeitweise windiges Wetter mit Regen und Schauern. Auf den Britischen Inseln gab es dagegen schon öfter Sturm- und schwere Sturmböen.
  • Das Sturmtief BENNET, das an Rosenmontag dem 4. März und in der Nacht zum 5. März 2019 von den Britischen Inseln zur Nordsee zog und in Deutschland schon Vormittags im Westen kräftige Schauer und Gewitter mit Sturm-, schweren Sturmböen und örtlich auch orkanartigen Böen brachte.
  • Am 7. März 2019 zog das nächste Sturmtief CORNELIUS über West- und Mitteleuropa hinweg. Besonders von der Schweiz, Frankreich, Benelux, Deutschland und Dänemark gab es oft stürmische Böen, Sturmböen und schwere Sturmböen, örtlich auch orkanartigen Böen. Auf den Bergen wieder Orkanböen. In der Nacht zum 8. März 2019 zog der Trogsturm mit Böen von ca. 70 bis 95 Km/h über Holland und Norddeutschland.
  • Am 9. März 2019 verstärkte sich die Westlage und das Sturmtief DRAGI zog über West- und Mitteleuropa. Besonders von Benelux bis Deutschland gab es teils heftige Schauer und Gewitter mit Graupel/Hagel oder Starkregen, wie sonst meist im Sommer zu beobachten ist.
  • Am Sonntag den 10. März 2019 zog das kräftige Sturmtief Sturmtief EBERHARD direkt über Deutschland.
    Die Zugbahn verlief von Holland über Norddeutschland bis in das südliche Brandenburg/Polen. Südlich davon gab es von Frankreich, Benelux und Deutschland, sowie teilweise in der Schweiz und Österreich verbreitet Sturm- und schwere Sturmböen, örtlich auch orkanartige Böen/Orkanböen. Von Belgien/Süd-Holland, NRW, Nord-RLP, Hessen, Süd-Niedersachsen, Thüringen/Sachsen auch verbreitet schwere Sturm- und orkanartige Böen von bis zu 120 Km/h! Örtlich waren auch Orkanböen dabei! Eberhard soll bis zu 800 Millionen Euro Schäden verursachen.


Passend zu diesen Sturmterminen legen wir unsere Jungfernfahrt in diesem Zeitraum 🙈.

Wir starten am 1. März am Rhein, besuchen die Maas, die Somme, die Seine, die Nordsee, die Mayenne, den Loir (wo wir den Traveltiger beinah auf die Seite legen), den Loing, den Lac d’Orient, die Moselotte, die Mosel und verlassen nach einer sehr lebensgefährlichen Rutschpartie im Neuschnee die Vogesen am 11. März und fahren zurück an den Rhein.

Alle sonst lauschigen, idyllischen Flüsschen sind zu angsteinflößenden, reißenden Whitewater-Fluten mutiert, Wege sind unpassierbar, wir räumen umgestürzte Bäume von den Straßen, versinken fast bis zum Umfallen im Schlamm und stürzen beinahe durch Glätte und Neuschnee einen steilen Hang in den Vogesen hinunter.

Auf unserer ersten Tour dreht sich also alles um’s Wasser – in allen Aggregatzuständen! Betrachtet man Wasser als kulturübergreifendes Symbol des Lebens und der Erneuerung, passt das ja sehr gut, beginnt doch mit dem Reisen auch ein neuer Lebensabschnitt für uns und unserem Traveltiger. Sozusagen die Taufe!

Das „bisschen“ Neuschnee hätte uns beinahe das Leben gekostet!

Fazit

Vor unserer Abreise hätten wir nicht gedacht, dass wir solche Abenteuer überstehen müssen. Ein Glück, dass uns nichts passiert ist. Es hätte alles schlimmer ausgehen können und wir haben sehr viel in diesen wenigen Tagen über uns und unser neues Expeditionsmobil gelernt. Und das direkt auf die harte Tour. Schaden tut das nicht, denn wir werden nun in Zukunft sehr viel vorsichtiger sein!

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