Müde und abgespannt erreichen wir am späten Nachmittag den Ebro. Ganz im Süden von Katalonien liegt der Parc Natural del Delta de l’Ebre, der nach dem Nationalpark Coto Doñana in Andalusien der zweitgrößte in Spanien ist. Mit einer Fläche von etwa 320 km² ist das Ebrodelta nach dem Nationalpark Coto de Doñana das zweitgrößte Feuchtgebiet Spaniens und nach dem Nildelta das zweitgrößte Delta im Mittelmeergebiet.
Naturpark Delta des Ebro
Der Ebro zählt zu den größten Flüssen Spaniens und bahnt sich seinen Weg über 930 km bis zum Mittelmeer, wo er in einem Mündungsdelta bei Amposta endet. Das gesamte Flussdelta ist ein artenreiches Brut- und Rastgebiet für viele Vogelarten, es dient aber auch als Überwinterungsgebiet von Zugvögeln aus Nordeuropa.
Es empfängt uns eine Landschaft, die im völligen Kontrast zu der von schroffen Felsen geprägten Landschaft steht, die wir zuvor durchfahren haben. Das mehrfach geschützte Ebrodelta ist super flach, und dass hier ausser Obst und Gemüse auch Reis angebaut wird, ist kaum verwunderlichen, zeichnet sich das Gebiet durch Saline Böden aus. Im Uferbereich herrschen große, von Schilf und Binsen umgebene Lagunen vor, die je nach Jahreszeit die Besucher durch ihre Scharen von Moskitos vertreiben. Wir haben eine gute Zeit erwischt, denn Ende Januar ist kaum ein Urlauber unterwegs und wir haben das Paradies ganz für uns alleine. Wir genießen so sehr den wunderschönen Abend, die Flamingos, die vor uns im Wasser stehen und das Farbenspektakel am Horizont, weit draussen über dem Meer.