In den letzten fünf Tagen haben wir bei mehr als 3000 Kilometer abgespult, quer durch Frankreich und Spanien, voller Erwartungen, endlich den Kontinent zu wechseln. Und nun liegt er vor uns, bei herrlichstem südspanischen Wetter und angenehmen Temperaturen von 23 Grad: der mächtige Felsen von Gibraltar.
Wir sind total beeindruckt von seiner Schönheit und können es kaum noch abwarten, das Land der Berber kennenzulernen. In Tarifa kaufen wir unsere Fährtickets direkt in der Agentur, ohne Umwege über angeblich günstigere Händler, und übernachten außerhalb mit vielen anderen Reisenden auf einem öffentlichen Stellplatz wenige Kilometer nördlich am Meer.
➽ TIPP
Drohne konfisziert!
Unsere Vorbereitungen für die Fährpassage laufen wie geschmiert, und unsere Stimmung am nächsten Morgen ist großartig. Hallo Afrika!!! Wir freuen uns.
Nach einer zweistündigen, ruhigen Fährpassage legen wir im Port de Tanger Ville an. Marokko😍 –– das Tor zu Afrika. Entgegen den überall angekündigten Grenzformalitäten kommen wir zügig durch die Pass-Kontrolle, bis ein Zoll-Beamter forsch auf Frank zukommt und ihn mit überzeugendem Ton anherrscht: 👮🏽♂️👹👉🏽 YOU HAVE A DRONE!!!!! …Frank ist so perplex, dass er die Nerven verliert 😱.
Das war’s –– weg ist unser wichtiges Equipment für unsere Reisedokumentation. Das Einführen von Drohnen ist in Marokko verboten!
Bei Ankunft Stress 🤬
Es ist schon spät am Sonntag Abend. Sonntag und abends –– keine gute Konstellation, um durch das vor Geschäftigkeit brodelnde Tanger zu kommen. Wir werden von einer Masse von Bildern überflutet, die jedoch unbeachtet an uns vorbeiziehen. Leider hat uns das zuvor Erlebte völlig aus der Bahn geworfen. Unsere immense Vorfreude, endlich afrikanischen Boden unter den Füßen zu haben, ist komplett verflogen. Wir sind sehr, sehr 😡…Frank ist total gestresst, absolut am Limit, und wir beide sind mit allem total überfordert, auch mit dem irrsinnigen Verkehr, durch den sich tausende von Menschen hindurcharbeiten. Geld haben wir direkt hinter dem Zoll in den Wechselstuben bekommen, jetzt müssen wir noch tanken und brauchen Internet. Wir erledigen alles an einer der großen Tankstellen. Natürlich werden wir angebettelt, und alles dauert unglaublich lang. Aber der Schock über unseren Drohnen-Verlust läßt uns alles wie durch eine Nebelwand wahrnehmen. Da wir nicht geplant haben, wieder über Marokko und den gleichen Hafen aus Afrika auszureisen, werden wir unsere Drohne auch nicht zurückbekommen. Damit sind über tausend Euro futsch.
Erste Übernachtung in Asilah
Todmüde und komplett erledigt erreichen wir Asilah, das am Atlantik eine Dreiviertelstunde südlich von Tanger liegt. In unserer ersten Nacht auf dem schwarzen Kontinent schlafen unruhig unromantisch direkt im Ort auf einem ,bewachten’ Parkplatz direkt am Strand.