Das Tor zu Afrika! Wir fliegen im wahrsten Sinne des Wortes durch dieses herrliche Land und nehmen uns viel zu wenig Zeit, verspricht Marokko tausendundeine Nacht mehr. Noch ahnen wir nicht, dass uns eine Pandemie ausbremsen wird und geben Gas Richtung Südafrika.
Tanger bis Asilah
Eigentlich, ganz ehrlich, unsere Ankunft in Tanger ist für uns ein düsteres Kapitel, lassen wir uns doch vom Zoll unsere Drohne abnehmen. Unsere erste Nacht in Afrika verbringen wir deshalb etwas aufgewühlt und nicht in bester Stimmung in Asilah. Erst spät im Dunklen kommen wir dort an, schlafen auf einem unromantischen Parkplatz und laufen noch ziemlich desolat am Morgen durch Asilah. Der Verlust der Drohne ist für unsere geplante Weltreise extrem schmerzlich.
Domaine des Sloughis
Nach unserem Ritt durch Europa und der miesen Ankunft in Tanger verbringen wir einige Tage auf einem Campingplatz vor Meknès. Hier kommen wir endlich etwas runter und können erstmals entspannen. Übrigens ist die Campinganlage ein Tipp, den wir gerne weitergeben. Die Anlage ist für afrikanische Verhältnisse gepflegt, man steht natürlich eng gekuschelt mit den Nachbarn, wer jedoch Ausflüge nach Meknès plant, kann von hier aus bequem mit dem Taxi starten.
Meknès
Neben Fès, Marrakech und Rabat ist sie die kleinste der vier Königstädte. Die gesamte Altstadt und die Ville Imperial wurde von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Für uns Marokko-Einsteiger ist die Stadt am Fuße des Atlasgebirges ein perfekter Einstieg, ist sie touristisch nicht so überlaufen und wir finden einen Stellplatz für unseren Traveltiger direkt neben dem Palast des Sultans. Wir bleiben mehrere Tage, auch wenn es mit unseren Hunden hier besonders schwierig ist, wird man in dieser schmutzigen Stadt doch schon schräg angeschaut, wenn man mit einem gepflegten Hundes an der Leine spaziert. Die Menschen ersticken in Müll und Unrat und wir entsorgen die Hinterlassenschaften – schwierig, eine Mülltonne zu finden.
Der Souk hat es uns angetan, wir stromern durch die engen, überdachten Gassen und lassen uns treiben. Wir entdecken die marokkanische Küche und lernen, den schmackhaften Pfefferminztee zu schätzen. Außerdem finden wir in Meknès tatsächlich unser n Fliegenden Teppich!
Der Nationalpark Ifrane mit seinen herrlichen Zedern.
Es liegt noch Schnee und in der Nacht sind es Minusgrade. Doch es ist ein unglaubliches Erlebnis in dieser herrlichen Region bei Azrou. Wir stehen endlich wild, mitten im Nichts. Wir sehen nur Berberaffen und Kolkraben.
Es fällt uns schwer, weiterzureisen und wir sagen: Auf Wiedersehen! so schön ist es hier.
Mittlerer Atlas
Eigentlich sah es nach einer kurzen Wegstrecke auf Google Maps aus – bei Beni_Mellal nach Süden, ab in die Natur! Ups – und dann wird die Piste steil, schlecht passierbar, und die Serpentinen werden immer mehr. Teile der Straße sind in die Tiefe gestürzt, wir sind mal wieder zu spät dran, um einen geeigneten Übernachtungsplatz zu finden.Alles ist wieder zu anstrengend geworden. Am Ende des Tage kommen wir an dem Stausee Barrage Bin El- Oudane an. Für eine Übernachtung sind wir hier sehr gut aufgehoben, allerdings sind Stauseen nicht so unser Favorit. Müde und mit umringt von vielen armen Straßenhunden beschließen wir den Tag.
Hoher Atlas
Und schon wieder passiert mir der gleiche Fehler. Ich finde die schnellste Verbindung nach Ouarzazate, kein Problem. Allerdings suche ich uns dabei einer der gefährlichsten und auch sehenswertesten Pisten dafür aus. Frank gibt auf der R307 alles, wir quälen den Traveltiger Kurve um Kurve hinan. Die Straße ist gar keine, der Winter hat sein Übriges geleistet. Um‘s kurz zu machen: die Hälfte der Strecke ist weggebrochen oder von Gerölllawine blockiert. Für wenige Kilometer brauchen wir Stunden und für Frank ist die Route eine Herausforderung. Der Travestier meistert alles souverän. Zu Anfang dachten wir, den Abend in Ouarzazate zu verbringen, doch wir schaffen gerade mal die Hälfte der Distanz. Ein spektakulärer Sundowner und eine Übernachtung zwischen fast 3000 Meter hohen Gipfeln des Atlasgebirges entschädigen für alle Strapazen des Tages! Fantastisch.
Ouarzazate und Oase de Fint
In weiter Ferne liegt die Stadt am Rande der Wüste, berühmt für seine Atlas Corporation Studios, in denen Szenen von Star Wars, Lawrence von Arabien, Sieben Jahre Tibet u. v. m. gedreht wurde. Schon von weitem, aus dem Atlasgebirge kommend, leuchtet das Auge der Solar Power Station, die an Herr der Ringe erinnert. Die Abfahrt von den Gipfeln hinunter in die Wüste ist atemberaubend schön. Der Frühling hat in das TalEinzug gehalten und die Landschaft ist faszinierend. Je weniger steil die Piste wird, desto trauriger wird unsere Stimmung, denn schon wieder verlassen wir viel zu schnell eine der schönsten Regionen Marokkos.
Ouarzazate hält uns nicht, denn für unseren Stop haben wir uns die nahegelegene Oase de Find ausgeguckt. Die Oase ist doch für unseren Traveltiger nicht geeignet, nach stundenlanger Stellplatzsuche bleiben wir am Rand der Oase, was sich doch für zwei Tage als äußerst angenehm und friedlich herausstellt. Wir blernen die Oase, Mohammed d Find und die Historie der Oase kennen und nehmen nur ungern wieder Abschied.
Agadir
Die Hochburg des Pauschaltourismus ist für uns nur Zwangsaufenthalt. Frank besucht in Agadir den Zahnarzt und wir fliehen buchstäblich aus dieser lauten, schrecklichen Stadt. Die Bilder der Nacht prägen sich ein und sind erschreckend und armselig. wir stürzen uns nicht in das monetäre Nightlife sondern beobachten die Ärmsten der Nahrungskette, die, die im Müll suchen. Mindestens fünf Mal wurde der Müllhaufen mitten in der City besucht und akribisch durchsucht. Die Hungrigsten aber, die Streuner der Straßen Agadir, findenFür uns und unseren Traveltiger nicht das Richtige, aber vielleicht liegt es an uns und unserer Stimmung, dass die Aneinanderreihung von Hotelbettenburgen, Restaurants und Boutiquen nicht nach unserem Geschmack sind.
Mirleft
Auch an Mirleft fahren wir vorbei, die vielen Wohnmobile reizen uns nicht zum bleiben. Aber nur wenige Kilometer später finden wir unseren aktuellen Traumstrand Sidi El Wafe, mit einigen Aussteigern und easy going. Wir können diesen Ort nur empfehlen, zumindest in den Wintermonaten ist hier nichts los, und man findet seine Ruhe ain den herrlichen Atlantikbuchten. FKK gibt es nur eine Bucht weiter, kein Mensch weit und breit und Natur pur! in dieser Jahreszeit finden sich hier nur einige Aussteiger aus Europa ein – nicht die schlechteste Nachbarschaft. Wir finden sofort Freunde, teilweise sind sie schon Wochen hier und Monate auf Tour.
Guelmim
Shoppen und Mittgasimbiss! Hier in Guelmim gibt es einen unserer besonderen Streetfood-Tipp Marokkos! Wer hier vorbeikommt sollte einen Besuch bei nicht versäumen.
Tan Tan Beach
Der Sandsturm hat uns eingeholt. So etwas haben wir bisher noch nie erlebt! Für Afrika, bzw. Marokko-Erfahrene sicher nichts Ungewöhnliches, aber für uns extrem. Vor allem eingesperrt im Traveltiger bei 40 Grad in einer kleinen Kemenate von Campingplatz. Zwischen hohen Mauern gelegen, mit im Sturm schlagenden Toren, Facilities zum weglaufen und einem vollen Platz wie bei Ikea zu Stosszeiten – da mag man nicht sein. Drei Tage – dann nichts wie weg. Um 12 h Mittags entscheiden wir uns zur Abfahrt, wir müssen deshalb mit dem Chef telefonieren, der uns doch den ganzen Tag berechnet. Wir verlassen diesen Ort, kommen aber nur um die nächste Ecke. Alle mal besser, als auf diesem Campingplatz.
Marokko – immer wieder!
Marokko hat uns fasziniert und wir sind im Nachhinein traurig, dass wir uns so wenig Zeit genommen haben. Vielleicht hätte uns die Corona-Pandemie sonst in Marokko eingeholt – und wir wären schneller wieder zurück nach Europa gekommen. Aber was heißt schon Hätte und Wenn.