Etwas treibt uns durch Mauretanien. Vielleicht ist es der kalte Atem der drohenden Pandemie, den wir seit Beginn unserer Afrikatour unbewusst in unserem Nacken spüren, vielleicht ist es aber auch der unbeschreibliche Dreck, der uns von einem mehrwöchigen Besuch der historischen Wüstenstädte Mauretaniens abbringt. Jedenfalls entscheiden wir uns nach unserer Ankunft in Nouakchott gegen den Besuch des kulturellen Kernlands Adrar rund um Atar und fahren schnellstmöglich Richtung Süden.
Durch den Moloch
Die Hauptstadt Mauretaniens ist mit Abstand das Übelste, was wir bis jetzt erlebt haben.
Wir bleiben nur eine Nacht und nutzen die Gelegenheit, um unsere beim Reifenwechsel in Dakhla viel zu fest angezogenen Radmuttern in einer der vielen Autowerkstätten lösen zu lassen. Wir besorgen uns noch ein Radkreuz und schwerere Metallstangen, um zukünftig selbst Hand anlegen zu können. Außerdem wollen wir hier einen Großeinkauf machen und haben geplant, von Nouakchott aus in Richtung Osten zu fahren, um die berühmte Region Adrar mit Guelb er Richat, Wüstenstädten und Oasen zu besuchen. Die Stadt ist chaotisch, und der Lebensmitteleinkauf eine Pleite.
Die schrecklichen Bilder in Nouakchott, der stressige und unbefriedigende Einkauf und das Verkehrschaos zehren an unseren Nerven. Irgendetwas lässt uns auf unserem Weg nach Osten umkehren. Nochmals quälen wir uns und den Traveltiger durch die im Müll, Verkehr und Lärm erstickende Millionenstadt. Mitten durch das Zentrum fahren wir heute zum zweiten Mal, nur, um nun doch weiter Richtung Süden zu fahren.