Abenteuer oder Katastrophe? Siebzehn Monate erleben wir dieses unglaublich gastfreundliche Land während eines weltweiten Ausnahmezustands. Ein so langer Aufenthalt ist für einen Touristen normalerweise ohne Visum nicht möglich.
Saint-Louis und Dakar
Die ersten dreieinhalb Monate verbringen wir in dem Campement Zebrabar von Ursula und Martin Dürig. Ihre herzliche Gastfreundschaft hilft uns über die erste unsichere und beängstigende Zeit des Corona-Confinements im Distrikt Saint-Louis.
Seit ihrer Eröffnung ist ist die Zebrabar bei Reisenden institutionell und ein MUST DO auf der Westroute Afrikas. Die Campement-Anlage des Schweizer Ehepaars ist bei Overlandern sehr beliebt und wird gerne auf der Westroute angefahren. Die Zebrabar liegt sehr exponiert am Senegalfluss im Parc National de la Langue de Barberie. Und ganz wichtig: hier gibt es nach der Durchreise von Mauretanien das erste kühle Bier! Und das geht natürlich auf’s Haus. Danke, Martin und Ursula 🍻.
Die Atlantikküste bis an die Grenze zu Gambia
Danach hatten wir die Hoffnung, mit etwas Warten und Glück unsere geplante Afrika-Umrundung fortzusetzen. So haben wir uns gründlich im Senegal herumgetrieben. Im Norden haben wir den Lac Rose besucht, waren in Dakar und sind die Küste südwärts gefahren, über Popenguine, Somone, M’bour, Palmarin bis Djiffer.
Rund um Gambia herum
Über Kaolack fahren wir in den Parc National du Delta du Saloum nach Sokone und Toubakouta. Mit dem Beginn der Regenzeit sind wir wegen der geschlossenen Grenzen ganz um Gambia herumgefahren, die Casamance ist unser nächstes großes Ziel. Von Tambacounda aus geht es in den Forêt de Diambour nach Wassadougou am Gambiafluss.
Casamance
Schon jetzt werden die Straßen schwierig zu befahren, die Regenzeit hat begonnen und die ersten Unwetter ziehen über das ausgetrocknete Land. Wir fahren deshalb über die N6 Richtung Casamance und verzichten auf die schlechte Wegstrecke in die südöstliche Region Senegals mit seinen berühmten Wasserfällen Dindefelo, da wir hier nicht mehr gefahrlos unterwegs sein können. Zudem sind alle Hotel- und Campementanlagen geschlossen beziehungsweise durch das Ausbleiben der Touristen schon nach wenigen Monaten (?) völlig verwahrlost und enttäuschend. Die Südküste Senegals lockt mit Palmen und Infrastruktur!
Kolda, Ziguinchor, Kafountine, der Regen wird heftig. In Elinkine, mitten in den herrlichen Mangroven, verbringen wir die komplette Regenzeit, ganze vier Monate. Der Regen bringt neben unpassierbaren Straßen aber auch Vorteile, denn die Temperaturen sind nun erträglich. In Elinkine weht zudem fast immer eine angenehme Brise vom nahen Atlantik und die Mangroven sind ein wunderschön.
Cap Skirring und Diembéring, wo wir unser neues Familienmitglied Yoda finden, sind weitere Stationen in der Casamance. Jetzt steht allerdings für uns fest, dass wir nicht weiter nach Südafrika reisen werden, sondern nach Europa zurückkehren, sobald Marokko seine Grenzen für den touristischen Verkehr wieder öffnet.
14 Monate Senegal, eine ganz besondere Erfahrung 😉… Wenn ihr wieder in Europa seid und die Strapazen der Verschiffung/Flug mit Hunden hinter euch liegen, erwachen sie mehr und mehr. zum Leben – die Erinnerungen an Erlebnisse, traumhaft, wunderbar, beeindruckend. Das Stressige, der Frust treten in den Hintergrund, doch lasst euch Zeit, wenn ihr EU-Boden betretet, dann wird (fast) alles wieder gut. So erlebten wir es zumindest.