Kultur Senegal

Taxi-Driving-Senegal 😎

A MUST DO : TAXI AU SENEGAL

Für uns ist das Taxifahren neben der Nutzung von Kleinbussen die absolut coolste Art der Fortbewegung.
Abgesehen davon, dass wir am Ende des Tages mal wieder mindestens zwei neue Handy-Nummern von den Fahrern Ibu und Joe haben 😉, lernen wir dabei auch immer wieder viele neue Menschen kennen – ganz zu Schweigen von der Vielzahl völlig abgefahrener und bizarrer ,Indvidual Cars‘.

Schon zu Beginn unseres langen Aufenthalts im Senegal, während unserer Zeit in Saint-Louis, haben wir unsere morbide Leidenschaft für’s Taxifahren entdeckt.

➽ TIPP

Egal ob solo oder die Mitfahrt in einem Sammeltaxi: der ortsüblich Preis ist dein Preis! Also solltest du bevor du in ein Taxi steigst, mit dem Fahrer den Preis verhandeln, damit du am Ende nicht einen Tubab-Preis zahlen musst. Tubab ist übrigens die offizielle Bezeichnung für Weiße. Taxi fahren ist absolut preisgünstig und es lohnt sich auch, einen Taxifahrer für mehrere Stunden als privaten Chauffeur zu buchen.

Jedes Taxi ist ein Individual-Car. Sie sind so einzigartig wie ihre Fahrer.
Wie heißt es doch immer: ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

Ankommen oder nicht, es gibt kein Versuchen!

Jedesmal ist es ein einmaliges Erlebnis, in diesen verbeulten und verrosteten Dinosauriern von ihren stolzen Eigentümern befördert zu werden. Der Stil des Fahrers findet sich in den Details der Karosse wieder. Unglaublich, was hier im Senegal noch alles unterwegs ist – mal mehr oder weniger schnell 😜.

Wir haben uns dem senegalesischen Taxistil angepasst. Hat man erst einmal einen Kiste gestoppt, lässt man sich am besten zu jedem Geschäft fahren und lädt dabei das Auto voll. Die Fahrer warten gerne, für einen kleinen Aufpreis. Pas de problème!

Manchmal haben wir das große Glück, ein Abenteuer in einem Taxi erleben zu dürfen, das sich von allen anderen unterscheidet. Denn unter den vielen verrückten Kisten finden sich immer noch Exoten, über deren Existenz wir nur noch staunen können. Nicht selten sind wir so langsam 🐌 unterwegs, dass wir die Minuten herunterzählen, verzweifelt hoffend, endlich an unserem Zielort anzukommen.

Inszenierungen wie von Sergio Leone: das Pony parkt direkt vor dem Saloon 🤣. Mit einem Taxi kommt man mehr oder weniger bequem und problemlos überall hin. Die ,Flaniermeile‘ liegt einem zu Füssen.

Sorgen um die eigene Sicherheit? NOOON – pas de problem, Madame!

Dieses Taxi ist völlig verstaubt und verdreckt, innen wie außen! Gott, es ist unfassbar, in welchem erbärmlichen Zustand dieser 89er Kadett ist >>You make me feeling like I am young again 🕸🎶<<

Mit meiner unglaublichen Treffsicherheit habe ich natürlich wieder die schlimmste Kiste von ganz Cap Skirring gestoppt – aber bitte – was ist denn jetzt los 🤷🏼‍♀️? Ich bin völlig geplättet. Während Frank und ich uns noch über den Zustand des Taxis lustig machen, hat der Taxifahrer ausschließlich Sorge um die Sauberkeit seines Autos 🤭? Mit gerunzelter Stirn düstert er uns an, ob unsere Hunde sauber sind 🙃 manches muss man nicht verstehen, es macht uns wirklich sprachlos.

Es gibt allerdings unter diesen vielen, unglaublich exotischen Veteranen immer noch Taxis, die alles vorherige toppen! Ich traue mich nicht offensichtlich zu filmen, denn es könnte den Fahrer verärgern.

Moschee oder Kathedrale

Das Cockpit ist in der Regel auch der Altar des Heiligtums auf vier Rädern. Geschmückt mit der Misbaha und selbstverständlich auch dem christlichen Rosenkranz – just in case, man kann ja nie wissen – baumeln vor der Windschutzscheibe alle möglichen Fetische und Grigris, diese wunderschönen, mystischen, ledernen Amuletten mit hammerharter, magischer Wirkung ✨.

Das Cockpit wird gerne mit Teppichen ausgelegt. Staubfänger oder Verschönerung?

Armaturenbrett und Konsole werden im Senegal gerne mit Flokatis ausgelegt und statt Rückspiegel gibt es für die Fahrgäste Entertainment über einen kleinen Monitor, der die aktuellen YouTube-Videos der senegalesischen Charts spielt, deren Sound überlaut durch die völlig übersteuerten Lautsprecher scheppert.

Kaolack, Nerven und viele Taxis.
Am besten schaut man gar nicht erst so genau hin, wenn man einsteigt.

Manchmal fehlt Grundsätzliches, Lebenswichtiges, wie zum Beispiel der Schweller am Fahrzeug. Außenspiegel sind mit Klebeband fixiert und die elektronischen Fensterheber funktionieren prinzipiell nicht. Handkurbeln und auch alle weiteren Griffe fehlen sowieso fast immer – Bedienung kommt nur vom Fahrer. Also sucht man verkrampft lächelnd und völlig verschwitzt den Blickkontakt zum Taxifahrer im Spiegel um ihm zu signalisierten: Luft 🙏! Oft kann man aber trotz offener Fenster nicht durchatmen, weil die Auspuffanlage defekt ist und die Abgase direkt ins Auto ziehen.

Transportiert wird alles, irgendwie! Ankommen? Inshalla.🤷🏾‍♀️

Taxi Collective

Sammeltaxis sind ja wohl das Abgefahrenste überhaupt. Es ist unglaublich, was die Senegalesen aus einem Fünfsitzer zaubern können. Egal, wie viele Plätze regulär ausgewiesen sind, da geht immer noch was!
Und zum Mouton-Fest werden auch ohne Gepäckträger einfach noch ein oder zwei Schafe mit auf das Dach gebunden.

Kein Kommentar. Der Kleinbus ist so überladen, dass einzelne Individuen kaum noch zu differenzieren sind.
Unglaublich, was so alles in ein Taxi Collective hineinpasst. Dicht an dicht oder sogar aufeinander sitz man – und das Filmen scheint mir oft zu aufdringlich 🤣.

Es ist völlig selbstverständlich, dass Frank und ich verschmolzen mit Yoda und unseren Einkaufstaschen schweißdicht festgenietet neben einer Frau mit Kind und Gepäck auf den Knien sitzen, während sich hinter uns drei massige Männer, angeregt auf Diola unterhaltend, auf einen zusätzlich im Kofferraum eingebauten Zweisitzer quetschen. Glaub‘ es, oder nicht! Der Taxifahrer stoppt tatsächlich noch für eine weiter junge Frau, die sich dem Beifahrer kurzerhand auf den Schoss setzt.

Kasumay. . .Kasumay Kéb!

Jeder Halt führt zu einer kompletten Umwälzung an Bord. 😄 Ein Fahrgast steigt aus – ein neuer kommt dazu, das dauert natürlich alles seine Zeit. Damit der Herr von der Rückbank aussteigen kann, muss das halbe Auto ausgeräumt und der Großteil der Fahrgäste umgeschichtet werden.

Gute Mine – Hauptsache, man kommt an.

Es wäre nicht der Senegal

Alles läuft selbstverständlich völlig tranquille und ohne Maske ab. Niemand ist hier wirklich je in Eile oder gar mürrisch. Gut gelaunt und mit einem Lächeln wird hier alles erledigt, man hat viel Zeit und ist aneinander interessiert. Alle fragen immer nach unseren Namen, sind nett und wollen alles mögliche von uns wissen – am Ende verabschiedet man sich als Freunde. Diese Freundlichkeit ist echt, dass stellen wir immer wieder positiv überrascht fest, wenn wir aus alle Ecken von Cap Skirring, Diembéring oder Elinkine mit Namen angerufen werden, ein Lachen, ein lautes FRANKiiii, HEIK‘ – ÇA VA? 🙌🏿 – und wir wieder einmal beschämt zugeben müssen, den Namen unseres breit grinsenden Gegenübers nicht mehr zu wissen.

  1. Taxi collective dürfen wir auch zur Genüge genießen. Anstrengend, aber immer ein Erlebnis, auch wenn man oft wieder froh ist aussteigen zu können, wenn die Bremsen schon wie verrückt quietschen und sich die Türen nicht ganz schließen lassen.

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