Wir sind sehr neugierig auf diesen geschichtsträchtigen Fluss, seinen atemberaubenden, vielfältigen Landschaften und natürlich auf die neun Weinregionen, die seine Ufer säumen.
Der Duero ist der drittlängste Fluss Spaniens. Er entspringt westlich des Naturpark Sierra de Cebollera und fließt zunächst in südöstlicher Richtung. Wenige Kilometer südlich von Soria, genauer gesagt ab Almazan durchquert er Nordspanien auf direktem Weg Richtung Portugal. Dort mündet er in Porto in den Atlantik.
Das Iberische Gebirge
Wir starten unsere Duero-Flussfahrt in der Serranía Celtibérica, ein bergiges und nahezu menschenleeres Gebiet im Nordosten Spaniens, das auch unter der Bezeichnung „Spanisch-Lappland“ (Laponia española) bekannt geworden ist. Genau das ist es, was uns reizt, denn der touristische Golf von Biskaya ist uns zu überlaufen.
Direkt hinter der französisch-spanischen Grenze bei Hondarribia verlassen wir die Küste und fahren in die Berge hinauf, durchqueren das erste Gebirgsmassiv, das Peñas de Aya in Richtung Sistema Ibérico. Auf 2.228 m entspringt der Duero am Pico de Urbión, eine Bergkette im Iberischen Gebirge, und fließt über steile Felshänge hinab in die Laguna Negra.
Wenn Du Ruhe, Ursprünglichkeit und eine wilde Naturlandschaft suchst, bist Du hier genau richtig. In dem keltiberischen Bergland finden wir wunderschöne Spots in absoluter Abgeschiedenheit und begegnen niemandem außer den Wildtieren und dem Weidevieh. Besonders schön ist es in der Sierra de la Demanda, die abwechslungsreiche und auch sehr anspruchsvolle Wanderrouten und traumhafte Aussichtsspots bietet.
In dieser Region, in der man sich ohne weiteres wochenlang aufhalten kann, liegt der Naturpark Sierra de Cebollera, der durch seinen reichen Bestand an unterschiedlichen Baumarten zu einer der am besten erhaltenen Regionen Spaniens zählt. Zahlreiche Wildtierarten sind hier beheimatet und für Zugvögel ist er eine international bedeutende Durchgangsstation.
Die autonome Provinz Kastilien und León
Bei Soria verläßt der Duero die zerklüftete Berglandschaft und wir begleiten ihn auf seinem Weg über Aranda, Valladolid und Zamora nach Portugal. In der Zentralspanischen Hochebene verliert der Duero seine Unschuld, es gibt nichts zu beschönigen, denn die Belastung durch Mikroplastik im Duero ist bedenklich. Zwischen den Staustufen sucht der Fluss nun gemächlich mäandernd seinen Weg.
Der Duero markierte in der frühen Phase der Reconquista das Grenzgebiet zwischen dem christlichen Norden Spaniens und al-Andalus im Süden. Wir folgen dieser ehemaligen Grenze und entdecken noch erhaltene maurische Wachtürme in der spanischen Provinz Soria sowie die Burg Peñafiel im Norden der Provinz Valladolid.
Trotz der dichten Besiedelung finden wir auf dieser Route einige sehr schöne Übernachtungsplätze und die Städte locken uns mit einer überwältigenden Vielfalt an Restaurants und Tapas-Bars. Die zahlreichen Märkte und Feinkostgeschäfte lassen unser Herz in spanisch-temperamentvollem Rhytmus schlagen, das Angebot ist einfach verführerisch und die frischen Produkte ausgezeichnet.
Miradores an der Grenze zu Portugal
Wenige Kilometer westlich der Provinzhauptstadt Zamora, deren historische Altstadt absolut sehenswert ist, ändert der Duero seinen Lauf und knickt nach Süden ab. Auf 112 km Länge bildet er die spanisch-portugiesische Grenze, an der die Flusslandschaft auf beiden Seiten in geschützten Naturparks liegt.
Am Grenzverlauf reihen sich Mirador an Mirador, die Aussichten auf den gestauten Fluss sind beeindruckend und die Gebiete rechts und links des Duero geschützte Naturräume. Zwischen den Naturparks Arribes del Duero und Douro Internacional hat sich der Duero über mehrere Millionen Jahre in den Granit gegraben und die steil abfallenden Felsen bilden eine tiefe Schlucht.
Das Douro-Tal in Portugal
Und wieder ändert der Douro seinen Lauf bei Salto de Saucelle und auch seine Schreibweise. Die Douro-Region steht für Steinzeitkunst und viel Geschichte und war schon früh besiedelt. An der Flusslandschaft entstand eine blühende Kultur, die bereits in der Bronzezeit den Weinanbau miteinschloss. Heute ist sie Teil des Weltkulturerbes und das malerisches Tal berühmt für seinen Wein.
Wir folgen dem Fluss und genießen die Schönheit der Landschaft mit ihren spektakulären Terrassen-Weinbergen, Städchen und Dörfern. In den steilen grünen Hängen weisen uns Tafeln auf die weltberühmten Weinkellereien hin, in denen die Douro-Weine und der Portwein produziert werden.
Auch abseits des romantischen Tals gibt es unglaublich viel zu entdecken und wir machen einen Abstecher in die Serra de Aboboreira. Dort besuchen wir eine der ältesten Anlagen der Iberischen Halbinsel und stehen ehrfürchtig vor einem Megalithenhügel, der auf das 5. Jahrtausend vor Christus datiert wird.
In Porto sagen wir unserem Reisebegleiter Duoro ,Adeus!‘ und bedanken uns bei ihm für wundervolle Tage in herrlichen Naturlandschaften, die er für uns gebildet hat. Wir kommen gerne wieder!